Alternative Bezeichnungen: Alpha-Galactosidase
Wo
Bei der Alpha-Galactosidase handelt es sich um ein lysosomales (in Zellorganellen enthaltenes) Enzym, welches im Rahmen des Zellstoffwechsels zum Abbau bestimmter Polysaccharide (z.B. Raffinose, Stacchiose, Melibiose) notwendig ist. Diese Zucker finden sich in erster Linie im Grüngemüse und können vom menschlichen Gastrointestinaltrakt nicht verdaut werden. Für den Einsatz als Nahrungsergänzungsstoff wird Alpha-Galactosidase gentechnologisch hergestellt.
Wirkung
Das Enzym Alpha-Galactosidase baut im Körper neben anderen Polysacchariden Galactose ab, einen speziellen Zucker, der in Milchzucker (Lactose) und verschiedenen Kohlehydraten vorkommt. Außerdem wirkt Alpha-Galactosidase gegen Probleme bei der Verdauung, nämlich die Gasbildung und Blähungen. Die seltene „Fabry Krankheit“ beruht auf dem genetisch bedingten Ausfall der Alpha-Galactosidase.
Indikation
- Verdauungsprobleme (Blähungen, Völlegefühl, Schmerzen etc.)
- Allgemeine gastrointestinale Beschwerden (Magen-Darm-Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen etc.)
Mögl. Indikationen
Beim Fabry-Syndrom („Angiokeratoma corporis diffusum“) liegt eine X-chromosomal vererbte verminderte bzw. fehlende Aktivität der Alpha-Galactosidase vor, wodurch es zur Speicherung giftiger Stoffwechselprodukte im Nerven- sowie Blutgefäßgewebe kommt. Der Einsatz von Alpha-Galactosidase bei dieser Speicherkrankheit wird derzeit im Rahmen von klinischen Studien überprüft.
Dosierung
Der tägliche Bedarf für eine externe Zufuhr von Alpha-Galactosidase ist nicht genau bekannt. Auch eine tägliche Maximaldosis ist nicht bekannt.
Hinweise
Die exogene Zufuhr von Alpha-Galactosidase wird auch in hohen Dosen vertragen, und es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei empfindlichen Personen können manchmal juckende Hautausschläge auftreten. Verdauungsenzyme sollten nicht zusammen mit Säuren (z.B. Salzsäure) eingenommen werden, da dies zu einer Aktivitätsminderung führen kann.