Alternative Bezeichnungen: L-Cystein, Cysteinum, Cysteini hydrochloridum anhydricum
Wo
Cystein ist eine sehr schwefelhaltige und proteinogene Aminosäure, die von erwachsenen Menschen in der Leber hergestellt werden kann, und daher nicht essentiell ist. Die Substanz findet sich in Lebensmittel wie Hühner- und Schweinefleisch, Lachs, Garnelen, Käse, Hafer, Mais und Sojabohnen.
Wirkung
Cystein ist unentbehrlich für die Haut-, Haar- und Nagelbildung. Keratin ist ein wichtiger Baustein von Haut, Haaren und Nägeln, und reich an Cystein. Auch das Bindegwebe enthält diese Substanz. Es ist festigender Bestandteil von Bindegewebestruktur und Muskeln. Weiters wird Cystein für die Synthese von Insulin, Verdauungsenzymen und wichtiger Fettsäuren benötigt.
Die Aminosäure hilft auch bei einer Entgiftung des Körpers: Sie geht mit eingelagerten Schwermetallen – insbesondere Kupfer – Verbindungen ein, die dann ausgeschieden werden. Cystein wirkt außerdem als Antioxidans zum Zellschutz vor freien Radikalen im Körper.
Indikation
- Haar- und Nagelwachstum
- Schwermetallentgiftung
- Zellschutz
- Arthritis
Mögl. Indikationen
Eine therapeutische, sehr hohe Dosierung von Cystein soll gegen radioaktive Strahlen schützen.
Dosierung
Je nach Indikation, liegt die empfohlene Tagesdosierung zwischen 15 und 100 mg.
Hinweise
Als Nahrungsergänzungsstoff wird L-Acetyl-Cystein verwendet, welches Cystein enthält. Um einen eigentlichen Cysteinmangel vorzubeugen, sollte aber auf eine ausreichende tägliche Zufuhr des Cystein-Vorläufers Methionin geachtet werden. Bei Zufuhr großer Mengen an Cystein können Müdigkeit, Appetitlosigkeit sowie Übelkeit die Folge sein.
Studien zufolge werden besonders bei Personen mit HIV-Infektion niedrige Blutspiegel von Cystein sowie Glutathion beobachtet, was einerseits eine Folge der Immunschwäche sein bzw. diese noch zusätzlich erschweren könnte.