Alternative Bezeichnungen: Fächerblattbaum, Ginkgobaum
Wo
Ginkgo biloba ist ein durch spezielle Verfahren hergestelltes Extrakt aus den charakteristisch geformten Blättern des sommergrünen, bis zu 40 Meter hohen Tempelbaumes (auch als Fächerblattbaum, Großvater-Enkel Baum, Vierzig Taler Baum, Japanischer Nussbaum, Weißnussbaum oder Silberaprikose bekannt), eines in Asien bereits seit langem verehrten Gehölzes. In China verwendet man bereits seit dem 11. Jahrhundert sowohl die Baumrinde, als auch die Blätter und Früchte für Heilzwecke. Zu den therapeutisch wichtigsten Inhaltsstoffen des Ginkgo-biloba-Extrakts, das als Therapeutikum Anwendung findet, zählen Flavonolglykoside, Ginkgolide und Bilobalide.
Wirkung
Ginkgo biloba verbessert – wissenschaftlich belegt – die Fließeigenschaften des Blutes. Es macht das Blut dünnflüssiger (Verminderung der Plasmaviskosität), und neben der Förderung der Durchblutung – sowohl bei großen (Arterien) als auch bei kleinen Gefäßen (Kapillaren) – sorgt es für den besseren Antransport von Sauerstoff und Glucose zu den Nervenzellen. Die Gehirnzellen können dementsprechend den ankommenden Sauerstoff besser verwerten. Generell erhöht Ginkgo biloba Gedächtnisleistungen, verbessert das Lernvermögen und hilft bei Hirnleistungsschwäche. Zudem verringert Ginkgo biloba die Tendenz der Blutplättchen zum Verklumpen (Hemmung der Erythrozyten- u. Thrombozytenaggregation), und Ginko aktiviert auch den Stoffwechsel insgesamt. Ginkgo biloba hat antioxidative Eigenschaften und schützt die Zellen vor freien Radikalen.
Indikation
- Periphere arterielle Durchblutungsstörungen
- Raynaud-Syndrom
- Impotenz (vaskulären Ursprungs)
- Arterienverkalkung (Atherosklerose)
- Hirnleistungsstörungen (Gedächtnisstörungen)
- Alzheimer-Krankheit
- Multiinfarktdemenz
- Migräne
- Depression
- Zellschutz
- Schwindel (Vertigo) und Ohrensausen (Tinitus)
- Retinopathie und Makuladegeneration
Mögl. Indikationen
Ginkgo-biloba-Präparate werden auch als Therapeutika bei der Behandlung von Tuberkulose und manchen Krebserkrankungen versucht. Ginkgolide und Bilobalide im Ginkgo-biloba-Extrakt wirken außerdem während ischämischer Perioden (Sauerstoffmangel) protektiv auf die Nervenzellen im Gehirn, was auch bei Schlaganfallspatienten positiv genützt werden kann.
Dosierung
Bei standardisiertem Ginkgo biloba, mit insgesamt sechs Prozent Ginkgoliden und Bilobaliden sowie 24 Prozent Flavonolglykosiden, wird eine Tagesdosierung von 20 bis 160 Milligramm empfohlen. Empfehlungen von höheren Gaben (bis 240 Milligramm pro Tag) finden sich bei altersbedingten Gedächtnisstörungen, moderater Alzheimer-Krankheit oder resistenter Depression. Es kann bis zu acht Wochen dauern, bevor erste Therapieerfolge sichtbar werden.
Hinweise
Besonders ältere Personen sollten vor einer Selbstmedikation mit Ginko einen Arzt konsultieren, da Durchblutungsstörungen generell ernste Erkrankungen mit sich bringen können. Ginkgo-biloba-Blattextrakte werden auch zu verschiedensten kosmetischen Präparaten verarbeitet – wie z.B. Hautcremes gegen Faltenbildung und Pigmentflecken sowie Cremen für geschmeidige, straffe Haut. Ginkgo biloba wird gut vertragen. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. In seltenen Fällen können durch Ginkgo biloba leichte Kopfschmerzen für ein bis zwei Tage oder Magenbeschwerden auftreten. Schwangerschaft und Laktation (Stillen) werden nicht als Kontraindikationen für die Einnahme von Ginkgo biloba betrachtet.