
Alternative Bezeichnungen: Glucosamin, 2-Amino-2-desoxy-α/β-D-glucopyranose
Wo
Glucosamin – zusammengesetzt aus Glukose und Glutamin (einer Aminosäure) – ist neben Chondroitin-Sulfat ein wichtiger Knorpelbestandteil bei Menschen und Tieren. Glucosamin sorgt für eine weiche, feuchte sowie flexible Knorpelmasse. In erkrankten Gelenken findet sich oft eine verminderte Glucosaminproduktion.
Wirkung
Glucosamin fördert die Bildung und Wiederherstellung von Knorpelgewebe, bindet Wasser und bewirkt die elastische Konsistenz des Knorpels sowie die Gleitfähigkeit seiner Oberfläche. Bei geringer bis mittelschwerer Gonarthrose (Arthrose im Kniegelenk) wird im Rahmen einer Glucosamingabe eine Reduktion der Schmerzen bei gleichzeitiger Verbesserung der Funktion beobachtet. Glucosamin wirkt über eine Stimulation der Chondrozyten, den in der Interzellulärsubstanz des Knorpels befindlichen Knorpelzellen. Ihre Aufgabe ist die Produktion von Mukopolysacchariden und Bindegewebsfasern (Substanzen der Knorpelmatrix). Aus unterschiedlichsten Gelenkserkrankungen kann letztlich eine Verminderung der Glucosaminproduktion resultieren.
Indikation
- Arthrose
- Osteoarthritis
- Gelenkschmerzen und -entzündungen
- zur Unterstützung von Knochenbruchheilungen
- unfallbedingte Gelenksverletzung
- chronische Überlastung des Kniegelenks
- Atrophie (Knochenschwund) durch lang andauernde Schonhaltung
- Ablagerungen von Harnsäurekristallen bei Gicht
- Durchblutungsstörungen (knorpelnaher Knochen, Gelenkskapsel)
Mögl. Indikationen
Aufgrund seiner guten Verträglichkeit wird Glucosamin von Rheumaspezialisten zur oralen Behandlung rheumatischer Beschwerden empfohlen.
Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis von Glucosamin beträgt 1.500 Milligramm. Bei Übergewicht kann die tägliche Dosis auf 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht erhöht werden. Die Zufuhr von Glucosamin erfolgt oral als Tablette. Eine Wirkung lässt sich erst mit Verzögerung beobachten, besteht dann aber für längere Zeit.
Hinweise
Glucosamin wird gut vertragen, und es sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Bei Überdosierungen von mehr als 10 Gramm pro Tag bzw. in seltenen Fällen wurden gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit und Magenverstimmung dokumentiert. Durch eine Einnahme während den Mahlzeiten kann diesen Wirkungen vorgebeugt werden.
Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten auf die Einnahme von Glucosamin verzichten, da hier noch zu wenige Erfahrungsdaten vorliegen.
Generell sollte bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme vor einer zusätzlichen Glucosamin-Medikation der Arzt konsultiert werden. Die gleichzeitige Einnahme der Antibiotika Penicillin V oder Chloramphenicol mit Glucosamin hemmen gegenseitig die Aufnahme in den Körper. Dagegen kann eine gleichzeitige Einnahme von Glucosamin bei einer Behandlung mit Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline zu einer Blutspiegelerhöhung dieser Antibiotika führen.