Schokolade mit 70 Prozent Kakao-Anteil hat beste Wirkung
Kakao-Butter plus Kakao-Pulver verwöhnen den Gaumen und beleben das Herz und das Gehirn. Der Blick auf das Kleingedruckte verrät den gesundheitsbewussten Genießer: Ab 70 Prozent Kakao-Anteil entwickelt Schokolade magische Energien.
Die Polyphenole und Flavonoide des Kakao-Baumes besitzen die Kraft der Tropensonne aus den Äquatorial-Ländern rund um den Globus. Seine riesigen, fast kindskopfgroßen Früchte werden wie seit Jahrhunderten von Hand mit scharfen Messern abgetrennt und mit geschicktem Schlag halbiert. Dann werden die Samenkerne herausgelöst.
Bitterschokolade fungiert als potentes Antioxidans
Die jüngste wissenschaftliche Entdeckung könnte jene Gesundheitswirkung von Bitterschokolade enthüllt haben, die alle bisherigen noch übertrifft. Kakao-Biostoffe verstärken die antioxidaktiven Eigenschaften der Enzyme in sämtlichen Körpergeweben, besonders jedoch in der Thymusdrüse. Dieses Organ sitzt im oberen Brustdrittel und ist für die Produktion bestimmter Hormone verantwortlich, die wir für jede Immunreaktion benötigen.
Die Bedrohung durch freie Radikale und die durch ihre Sauerstoff-Aktivität verursachte Oxidation innerhalb der Zellen gelten seit einiger Zeit als ein Hauptfaktor der umfassendsten Altersveränderungen. Dass ein Stückchen richtig gewählter Schokolade an dieser Front einen wichtigen Beitrag leistet, ist fast zu schön, um wahr zu sein!
Erkannt wurden diese Eigenschaften von einem Forscherteam an der Universität von Barcelona in einer Studie mit einer Rattenart, die in Tierversuchen meistens für den Menschen herhalten muss. Speziell die Oxidreaktion des Enzyms SOD, genannt „Enzym des Lebens“, hat es den Wissenschaftlern angetan, weil es die körpereigenen Antioxidanzien intensiviert.
Schokolade für eine gute Herz-Gesundheit
Bereits 2002 hatten zwei amerikanische Universitäten in Kalifornien und Boston Bitterschokolade quasi in den Stand eines Heilmittels versetzt. Auch damals standen die antioxidaktiven Eigenschaften im Mittelpunkt. Studien zeigten: Flavonoide verlangsamen die Umwandlung von problematischem LDL-Cholesterin in Substanzen, die Arterien verstopfen können. Gleichzeitig verlieren Blutplättchen einen Teil ihrer Fähigkeit, gefährlich zu verklumpen. Herzspezialisten verglichen den erzielten Effekt mit den Reaktionen, die mit Aspirin erzielt werden. Eindeutiges Urteil: „Nicht alle Flavonoide sind gleich. Einige sind besonders aktiv, und Kakao liegt an der Spitze.“
Es ist die Kakaobutter, die sich so gefäß-freundlich erweist. Ihr Schmelzgrad liegt mit 38 Grad nahe der Körpertemperatur. Schokolade-Forscher Dr. Norman Hollenberg vom Brigham and Women’s Hospital interessierte sich für die Kuna-Indianer auf den San-Blas-Inseln von Panama. Zu jeder Mahlzeit verzehren sie Kerne mit 45 bis 60 Prozent Fett. Trotz salzreicher Kost entwickeln sie selbst im Alter niemals Bluthochdruck.
Sobald einzelne jedoch nach Panama-Stadt umsiedelten und Fast Food entdeckten, kam es zu Häufungen an Herzproblemen und Gefäßleiden. Dr. Hollenberg konnte als erster nachweisen, dass die Flavonoide den Blutfluss ins Gehirn, in die Hände und Beine verstärkten. Krebsforscher hatten schon früher erkannt, dass Kakao-Flavonoide Tumorwachstum deutlich stärker abschwächen als Antioxidanzien aus dem Rotwein oder aus grünem Tee.
Für 100 Gramm Schokolade werden 30 bis 60 Samenkerne verarbeitet. Einige Hersteller geben inzwischen an, wieviele Polyphenole das Kakaopulver besaß. Zwölf Prozent und mehr befreien Sie hoffentlich von jedem schlechten Gewissen…