Die gesundheitlichen Belastungen und oft lebensbedrohenden Risiken der nicht durch Alkohol verursachten Verfettung von Leberzellen nehmen rasant zu und bleiben in der Regel oft unbemerkt. Der Blick auf die so genannten Leberwerte ist nicht aussagekräftig genug. Vermutlich 30 von 100 Älteren könnten von einer Fettleber betroffen sein. Zum Vergleich: Starker Alkoholkonsum wird nur bei fünf bis zehn von 100 Einwohnern als Auslöser einer Leberüberbelastung diagnostiziert.
Die Leber im Mehrkampf
Das hochspezialisierte Zentrallabor des Körpers, die Leber, hat mit Übergewicht, Blutfetten, erhöhtem Blutzucker, Bluthochdruck, Mangelernährung, Giftstoffen und einer Reihe von Medikamenten, die ebenfalls über die Leber abgebaut werden, zu kämpfen. Konkret genannt wird zum Beispiel ein häufig verschriebenes Herzmittel aus der Gruppe der Antiarrhythmika, über die Wikipedia schreibt: «mit komplexer Wirkungsweise, die im Einzelnen noch nicht vollständig verstanden wird.»
Die häufigste Lebererkrankung, die zur Fettleber führt, ist die Ablagerung von Fetttröpfchen in den Leberzellen. Die Tröpfchen verbinden sich und beeinträchtigen die Entgiftungskraft der einzelnen Zelle beträchtlich. Bei der Fettleber 3. Grades sind schon mehr als zwei Drittel der Zellen geschädigt.
Fettleber zeigt häufig keine Symptome
Menschen mit einer Fettleber haben in den meisten Fällen lange Zeit keine Beschwerden. Bei einer Leberschädigung werden eine Reihe von Enzymen ins Blut abgegeben. Sie bilden sich in den sogenannten Leberwerten ab. Eines der wichtigsten ist das Enzym Alanin-Aminotransferase, ALT. Möglicherweise ist die Bestimmung und Interpretation dieser herkömmlichen Labormesswerte nicht mehr zeitgemäß. Als Folge wird die nicht-alkoholische Fettleber nicht erkannt.
Bei 251 Personen diagnostizierte ein Wissenschaftsteam aus Houston (Texas, USA) durch eine genaue klinische Untersuchung eine nicht-alkoholische Fettleber. Erstaunlicherweise hatten davon nur 99 Patienten einen erhöhten ALT-Wert. Die jeweiligen Hausärzte hatten bei jedem zweiten auf eine Fettleber getippt.
Auch Hepatitis droht
Die Dunkelziffer könnte demnach erschreckend hoch sein, denn auch Kollegen aus Großbritannien meldeten ähnliche Ergebnisse nach einem Screening von 1.118 Personen. Begleit-Krankheiten, Medikamente, giftige Substanzen und bestimmte Viren können zusätzlich die Entzündung der Leber (Hepatitis) auslösen.
Risiken minimieren
Die Prävention einer Fettleber gelingt durch das Vermeiden der auslösenden Risiken. Sie zeigen sich in verschiedenen Formen: Metabolisches Syndrom, Übergewicht, erhöhte Blutfette, Schlafstörungen und eine extreme sitzende Lebensweise.
Warnzeichen Body-Mass-Index
Bei neun von zehn Menschen mit einem hohen Body-Mass-Index über 30 liegt eine Verfettung der Leber vor. Die Philosophie der Anti-Aging-Medizin sieht als Folgen der Fettleber die Insulin-Resistenz, eine Störung des Blutzucker-Stoffwechsels und Diabetes Typ 2, und setzt hier mit der Prävention an.